LICHT UND SCHATTEN
Durch die Spiegelungen des Glases entstehen Bilder, die auf den ersten Blick ganz logisch erscheinen, um dann bei genauerem Hinsehen Unklarheiten aufkommen zu lassen: was ist draußen, was drinnen, was ist gespiegelt und was direkt abgebildet?
Wobei ja auch das Sujet an sich gespiegelt wird in der Kamera. Wieder spielt der Zufall mit. Die Farbtöpfe, die im Atelier auf einem Tisch stehen, werden von Palmen beschattet. Andere Palmen sind eingesperrt, hinter Gitterfenstern. Oder vielleicht doch nicht? Die Spiegelungen täuschen das Auge und verunsichern uns.
Dann gibt es noch Bilder, die nicht den Blick aus dem Fenster zeigen, sondern eine Wasseroberfläche oder auch den Grund des Pools durch das Wasser hindurch. Und hier, im Wasser, spiegeln sich Licht und Schatten.
Ähnlich wie bei den Leuchtkästen von Hans Schork sind viele Interpretationen möglich. Sie spiegeln dann wieder die Befindlichkeit des jeweiligen Betrachters und sind somit auch wieder bestimmten Zufällen ausgesetzt – oder wie Marcel Duchamp es formuliert hat:
„Alles in allem wird der kreative Akt nicht vom Künstler allein vollzogen; der Zuschauer bringt das Werk in Kontakt mit der äußerlichen Welt, indem er dessen innere Qualifikationen entziffert und interpretiert und damit seinen Beitrag zum kreativen Akt hinzufügt."